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News & Stories aus dem Labor
22.03.2021

Iserlohn und Werl werden Modellkommunen des City Labs

Foto: Gerhard Seybert, AdobeStock

Eine Fachjury wählte am 15. März Iserlohn und Werl zu den Modellkommunen des City Labs. Beide Städte erhalten ab dem 1. April jeweils eine „Kümmerin“ zur Seite, welche die Kommunen bei den geplanten Projekten zur Förderung der Innenstadt-Attraktivität unterstützen.

Insgesamt 15 der 25 Partnerkommunen des City Labs hatten sich um einen der beiden zu vergebenen Plätze mit Projektvorschlägen bemüht.

Ein Gremium aus den IHKs Arnsberg und Hagen, der FH Südwestfalen, des Competence Center E-Commerce (CCEC), der TU Dortmund sowie dem Fraunhofer Institut, der Gesellschaft BeeSmartCity, dem Sauerland Tourismus und dem Handelsverband Nordrhein-Westfalen/Südwestfalen werteten die eingegangenen Bewerbungen in einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus und wählten die Modellkommunen.

Dass die Entscheidung nicht leichtgefallen ist, bestätigt der Projektkoordinator des City Labs Ingo Borowicz (IHK Arnsberg): „Es war ein zähes Ringen. Wir haben einige sehr gute Bewerbungen auf dem Tisch liegen gehabt, auch sehr vielschichtig von den Ansätzen her.“

Modellstadt Werl: Digitale Präsenz der Stadt stärken und ausbauen

Praktisch bedeutet die Einstufung Werls als Modellkommune, dass nun „Kümmerin“ Lisa Zölzer von der Fachhochschule Südwestfalen die Stadt Werl bis September 2022 unterstützt. Lisa Zölzer beschäftigt sich bei der FH Südwestfalen als Teil des Stadtmarketing-Teams des City Lab mit der Verbindung von lokalen Stadtmarketingkonzepten und digitalen Marketingmaßnahmen. Die innerstädtischen kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie die Städte in Südwestfalen sollen in ihrer Innovations- und Transformationsfähigkeit gestärkt werden. In der Modellkommune Werl werden Entwicklungsprojekte umgesetzt, die ab April 2021 vor Ort durch Lisa Zölzer begleitet werden. Ziel der Maßnahme ist die beispielgebende Erarbeitung und Umsetzung von Lösungsvorschlägen, die sich später auch auf andere Kommunen übertragen lassen. In der ersten Phase des Projektes wurde auch für Werl bereits der Status Quo ermittelt. Die Erstellung eines Attraktivitätsprofiles der Stadt Werl und eine Szenario-Analyse waren Grundlage für die Bewerbung der Stadt. Nun werden bestehende und neue Stadtmarketingmaßnahmen in Verbindung mit dem Thema Digitalisierung weiterentwickelt. Die Entwicklungsprojekte zielen auf die Integration von stationären und digitalen Maßnahmen ab, um die Einzelhändler, Dienstleister, Gastronomen und Handwerker besser für die Zukunft aufzustellen sowie die Innenstadt insgesamt attraktiver zu gestalten.

Werl wird Modellkommune des City Labs. Von links: Ingo Borowicz (IHK Arnsberg), Adrian Gruschka (GWS Werl), Lisa Zölzer (FH Südwestfalen), Torben Höbrink (Bürgermeister Werl). Foto: Tobias Gebhardt.

Die von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Werl vorgelegten Bewerbungsprojekte sind Bestandteil der aus dem Stadtmarketingkonzept für Werl resultierenden Imagekampagne „Entdecke Dein Werl!“, die den Transport von Informationen themenübergreifend (Wohn-, Wirtschafts- Kultur- und Tourismusstandort) umfasst und die positive Wahrnehmung der vielfältigen Angebotsqualitäten, die Identifikation der Bürger mit der eigenen Stadt und die Aufmerksamkeit von Besuchern zum Ziel hat. Bei der Imagekampagne „Entdecke Dein Werl!“ liegt neben klassischen Projektbausteinen wie der Erstellung einer Imagebroschüre und Erstellung von Themenflyern der Fokus auf einer digitalen, einladenden Erlebniswelt und -reise. Es gilt, die digitale Präsenz der Stadt zu stärken und auszubauen. Die digitalen Projekte „Schaffung einer Stadtplattform und einer CityApp“ sind dabei wesentlich und als Projektvorschläge in die Bewerbung zur Modellkommune des City Labs Südwestfalens eingegangen. Die Plattform soll wie auch schon die bereits implementierten Social-Media-Kanäle auf Facebook und Instagram (#entdeckedeinwerl) als positive Landingpage auf Entdeckungsreise gehen. Die App soll wie auch die Plattform die Angebotsvielfalt Werls darstellen und Bürgern und Touristen mit innovativen Funktionen einen Mehrwert bieten. Zu diesen Funktionen zählen z. B. eine digitale Altstadtführung mit Audio-Guide-Funktionen, Podcasts, Augmented Reality und die digitale Auffindbarkeit der Werler Wirtschaftsunternehmen, z. B. durch einen digitalen Stadtbummel.

Modellstadt Iserlohn: Maßnahmenkatalog mit analogen und digitalen Projekten zur Attraktivierung der Innenstadt

Im Rahmen der City Lab Befragung zur Attraktivität der Innenstädte Südwestfalens, hatten in Iserlohn rund 700 Umfrageteilnehmern die Zentren von Iserlohn und Letmathe bewertet – mit teils sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Während die Parkmöglichkeiten im Stadtzentrum recht gut bewertet wurden, wird die atmosphärische Aufenthaltsqualität bspw. gemessen am Stadtgrün, an der Sauberkeit oder an der Qualität der Veranstaltungen hingegen als verbesserungswürdig betrachtet.

Auf Basis dieser daraus resultierenden Attraktivitätsprofile hat das Stadtmarketing Iserlohns schließlich einen breit gefächerten Maßnahmenkatalog mit analogen und digitalen Projekten zur Attraktivierung der Iserlohner Innenstadt erarbeitet, der gleichzeitig die Grundlage für die spätere Bewerbung im Förderprojekt bildete.

Iserlohn wird Modellkommune des City Labs. Von links: Jutta Groß (SIHK zu Hagen), Anja Schulte (FH Südwestfalen, CCEC), Simone Korte und Dirk Matthiessen (beide Stadtmarketing Iserlohn). Foto: Stadt Iserlohn, Stadtwerbung

Ab dem 1. April wird „Kümmerin“ Anja Schulte, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH Südwestfalen, Iserlohn bei der Umsetzung des Maßnahmenkatalogs unterstützen und dabei helfen die Innenstadt attraktiver zu gestalten.

„Wir freuen uns, Frau Schulte ab April den örtlichen Akteuren nach und nach vorstellen zu dürfen. Sie hat nicht nur die fachliche Expertise, die durch uns definierten Projekte umzusetzen, sie kann hier sogar ihren „Heimvorteil“ ausspielen, weiß, wie sie Land und Leute zu nehmen hat“ freut sich Stadtmarketingleiter Dirk Matthiessen auf die eineinhalbjährige Verstärkung seines Teams.

Auch Anja Schulte blickt mit Vorfreude die wartenden Herausforderungen: „Es wird eine spannende Zeit. Gerade jetzt, wo die Innenstädte seit einem Jahr nahezu brach liegen. Wir werden zeitnah gemeinsam einen Fahr- und Finanzierungsplan für das umfangreiche Iserlohner Maßnahmenpaket aufsetzen und dann bereits ab dem Frühjahr mit den ersten Projekten starten.“

„Wir setzen dabei auf eine Mischung aus Aktionen mit einerseits schon kurzfristig sichtbaren Ergebnissen und andererseits mittelfristig umsetzbaren, besonders nachhaltigen Projekten. Was genau wann und wie umgesetzt werden soll und kann, beraten wir gerade. Letztlich ist vieles auch eine Frage der Finanzierung und der Abstimmung mit anderen, bereits angelaufenen, ähnlich gelagerten Initiativen“ ergänzt Simone Korte vom Stadtmarketing.

Schultes Aufgabe wird es vordergründig sein, die Projektarbeit zu koordinieren. Zudem will sie eine bessere Vernetzung der verschiedenen Akteure untereinander schaffen, um diese aktiv mit in die Projekte einzubinden. Als Schnittstelle zwischen Modellkommune und Hochschule wird das Projekt so auf mehrere Säulen verteilt.

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